Donnerstag, 19. August 2010

you´re my drug and my medicine

18. August.2010 23:24 Uhr

Als du damals gegangen bist, dachte ich, die Welt geht unter. Ich wollte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, nicht mal mehr atmen. Ich konnte nicht fühlen. Jedenfalls nichts, was sich in Worte fassen könnte. Eine Mischung aus Wut, Trauer, Enttäuscht sein. Ich dachte, ich könnte nie wieder Glücklich sein, nie wieder lachen, nie wieder den warmen Regen geniessen. Nie wieder etwas schönes fühlen. Liebeskummer kannte ich schon. Das vergeht. Aber das war kein Liebeskummer. Dein verschwinden war viel mehr. Es war, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggerissen, das Fundament, auf dem ich mich so sicher gefühlt hatte, zerstört. Die ersten Wochen und Monate waren die Hölle. Ich war nicht mehr ich. Ich war nur noch eine leere Hülle, die funktionierte. Nichts fühlte, nichts fühlen konnte und wollte. Irgendwann ist es besser geworden. Ich hab angefangen, wieder Farben zu sehen, die Erde war nicht mehr grau in grau. Und ich hab angefangen, mich zu fragen, wieso das alles passieren musste. Antworten hab ich keine gefunden. Aber mit der Zeit kam die Akzeptanz. Ich kann wieder Musik hören. Kann wieder tanzen, rieche wieder frisch gemähtes Grass. Habe wieder angefangen zu fühlen. Schmerz, aber auch Glück. Nur gelacht hab ich lange nicht. Und dann kam er und hat mich zum lachen gebracht. Einfach so. Du hast ein großes Loch in meinem Leben hinterlassen. Mit der Zeit wird es kleiner, immer ein winziges kleines bisschen. Ich glaube nicht, dass es jemand füllen kann, und das will ich auch nicht. Aber wenn es jemand könnte, dann wäre er es. Ich will nicht, dass er nur ein Ersatz für dich wird. Denn das ist er nicht. Er ist viel mehr. Er ist der einzige, der zu mir durchgedrungen ist, als ich eigentlich niemanden sehen wollte, der so locker und unkompliziert ist, dass auch ich mich nach langer Zeit wieder frei fühlen kann. Er wird deinen Platz nicht einnehmen. Aber nicht, weil er dafür nicht besonders genug ist. Sondern weil ich hoffe, dass diese Geschichte nicht so aussgeht wie unsere. Wissen kann ich das natürlich nicht. Aber ich hoffe es.

Dienstag, 17. August 2010

alt + 3

Tag 2, Sonntag 15 August 2010

Heute haben wir einen Ausflug zur "Hamburger Hallig" gemacht. Mit Bonanza Räder ( ich wette, original, so alt wie die waren ) gings dann Kilometer weit gradeaus.. Für einen Schwaben, der nur Hügel und Berge gewohnt ist : faszinierend ! Links und rechts nur Schafe und Wiese, und wir mittendrin.. Wunderschön, die endlose weite.. Man hat das Gefühl, man könnte bis zum Horizont sehen ! Am Meer angekommen, wollten wir dann gleich ins Meer hüpfen.. Tja ! Da hatten wir die Rechnung leider ohne Ebbe und Flut gemacht ! Vor uns lag nicht das erwartete kühle Nass, sondern nur eins : Viel Matsch ! Also wurden die Pläne umgestellt und wir sind im Watt herumgewandert.. Und das Barfuss.. Mit Gummistiefeln ist das ganze bestimt ein Erlebniss, aber so.. Mir war das ganze zu matschig, ganz zu schweigen von meinen Klamotten, die ich ( kniehoch im Watt ) total eingesaut hab. Aber was solls :) Schön wars trotzdem :) Danach haben wir noch eine Pizza gegessen und sind jetzt zu mehr, glaube ich, auch nicht mehr zu gebrauchen..
Dank Müdigkeit heute nur ein sehr kurzer Bericht, viele Grüße in den Süden :)



Tag 3, Montag 16 August 2010

Wiederma l viel erlebt heute ! Von unserer Vermieterin hatten wir den Tipp bekommen, doch mal nach Dänemark zu fahren. Bei meiner Mutter war die Skepsis, wie immer, groß, doch wir haben sie dann doch noch überredet. Und es hat sich soo gelohnt :) Es war wirklich einfach nur wundervoll ! Der Strand, an dem wir waren, ist der größte Europas.. Und das hat man sofort gemerkt ! Strand, wohin das Auge reicht ! Bei unserem Glück sind wir mal wieder bei Ebbe angekommen ( scheint irgendwie zur Gewohnheit zu werden ) aber anders als in Deutschland war das Watt ( keine ahnung ob man dass dann noch so nennt ) nicht eklig matschig sondern normal sandig. Also, gleich mal die nächste Wattwanderung :) Diesmal war es aber voll mein Ding, ich hab eine Muschel nach der anderen gesammelt. Tja, eigentlich müsste man meinen, wir als ausgemachte Wattexperten sollten langsam eine Ahnung von den gezeiten haben, doch da wir bis jetzt nur Erfahrung mit Ebbe gemacht hatten, haben wir uns über die Flut überhaupt keine Gedanken gemacht. Man hört ja immer die Geschichten von den Trotteln, die nicht merken, dass die Flut gekommen ist und denkt sich, dass sowas dummes einem selber nicht passieren kann. Tja, denkste. Plötzlich war das Wasser nicht nur vor uns, sondern auch noch hinter uns ! Ich hatte Glück und wie immer einen Rock an und konnte somit einfach durchs Kniehohe Wasser watten, doch der Rest hat sich ziemlich nass gemacht :) Tja, trotz allem habe ich mir noch einen kleinen Traum erfüllt. Ein Dünenspaziergang ! Es war GENAU SO wie ich es mir vorgestelt hatte.. Einfach Fantastisch.. Spätestens jetzt war für mich eindeutig klar : Der nächste Urlaub geht nicht mehr in den Süden, sondern in den Norden ! Wenn ich an die vergangenen Urlaube denke.. Immer das selbe ! Karibik, Ägypten, Italien, Spanien, da sah es überall gleich aus ! Jedenfalls wenn man Hotel und das dazugehörige Stück Strand nicht verlässt.. Ich kann mir absolut nicht mehr vorstellen, wie ich auf diese Art Urlaub scharf gewesen sein kann ! Ich will doch was von der Welt sehen und nicht testen, ob Tui oder Alltours besser ist ! Schluss mit fadem Cluburlaub ! Der nächste Urlaub geht, wie schon geplant wurde, nach Schweden oder Finnland. Aber jetzt mal ein anderes Thema.. Zualler erst : Ich habe beschlossen, wenigstens solange ich im Urlaub bin, dich hier nicht mehr mit "du" anzusprechen. Das hier richtet sich also nicht mehr an dich. Was natürlich nicht heisst, dass du nicht darin vorkommst..
Also, neuer Abschnitt ! Ich habe "ihm" natürlich auch aus Dänemark eine Postkarte geschickt. Als ich vor 5 Jahren das erste mal ohne ihn weg gefahren bin, habe ich ihm versprochen, aus jedem Land, in dem Ich jemals sein werde, eine Postkarte zu schicken. Tja, und wie im Frühjahr in Kroatien habe ich auch diesmal mein Wort gehalten und eine Postkarte mit dem schlichten Satz "Viele Grüße aus Dänemark" verschickt. Ich hab keine Ahnung, wo er zurzeit wohnt oder wo er sich rumtreibt, deshalb habe ich sie, wie die letzte, einfach an seine Eltern geschickt. Vielleicht bekommt er sie ja irgendwann, vielleicht wohnt er aber auch wieder dort, ich würde es ihm zutrauen. Als ich so darüber nach gedacht hab, ist mir aufgefallen, wie wenig mich das interessiert. Gutes Zeichen ! Tja. Viel mehr ist auch nicht passiert, daher : Viele Liebe Grüße vom selbsternannten Nordlicht !
ps. Und natürlich auch viele Grüße an den 12 jährigen, der mir so vielsagend zugezwinkert hat.
Im nächsten Leben dann ;)



Tag 4 Dienstag 17. August. 2010 19.37 Uhr

Dank strömendem Regen ist heute nicht viel passiert. Gegen Mittag sind wir nach Flennsburg gefahren und haben uns die Stadt angeschaut. Das tolle : Hier gibts eine Uni ! Das heisst, ich könnte hier studieren.. Das wäre toll ! Leider kenne ich mich nur zu gut und weiß genau, dass es bei der Spinnerei bleiben wird.. Höchstwahrscheinlich werde ich schön im gut bekannten Stuttgart bleiben und in Tübingen studieren, so groß ist die Fernsucht dann doch nicht.. Aber wer weiß, vielleicht geb ich mir ja doch noch einen schubs.. Naja. Bis dahin hab ich ja Gott sei dank noch ein bisschen Zeit.
Tja. Dann hab ich noch die Restlichen 10 000 Postkarten abgeschickt ( natürlich auch eine an ihn ), womit ich ein totales Chaos ausgelöst habe, weil ich jede Postkarte nochmal kontrollieren wollte, ob ich auch wirklich überall alles richtig hingeschrieben habe.. :) Typisch :) Ganz so witzig fanden die hinter mir das ganze wohl eher nicht so, aber was solls. Tja, leider regnet es immer noch in strömen, was heisst, dass ich immer noch kein Internet habe. Um das kurz zu erklären : Hier im Haus gibts kein internet, aber ich darf mich mit meinem Laptop in den Garten unserer nachbarn setzen und deren Wlan anzapfen. In strömendem Regen mit dem Laptop erscheint mir das jedoch als keine so gute Idee.. Also sitze ich hier, höre zum mindestens 10 000 mal "brett dennen - when i go" und hab schon fast ein bisschen Heimweh. Oder etwa doch nicht ? Nein, hab ich nicht, ich könnte ewig hier bleiben.. Aber irgendwas fehlt, und ich weiß eigentlich auch genaus was...
Ich hatte gehofft, hier zur Ruhe kommen zu können, über alles ( und damit meine ich nicht nur ihn, sondern die gesamte Situation ) nachdenken und zu einem Schluss kommen. Aber die Schlüsse, zu denen ich komme, gefallen mir gar nicht ! Denn, so wie das eben ist, machen sie mein Leben nicht einfacher, sondern nur noch komplizierter. Ich hatte gehofft, wenn ich hier nur eine Woche sitzen würde und mir die richtigen Dinge einrede, dann werde ich sie auch irgendwann selber glauben. So leicht kann ich mich dann aber doch nicht bescheißen.. Tja, ich hab keine Ahnung, wies jetzt weiter gehen soll, oder obs so, wie es jetzt ist, überhaupt weiter gehen soll. Im selbstbetrug bin ich, was das angeht jedenfalls, immer ganz gut gewesen. Ist ja auch bequemer so.. Nicht das gewohnte verlassen, blos nichts neues. Es lebt sich im altbekannten schlieslich ganz gut, warum also neues wagen ? Ich kenn mich doch.. Aber ich will ich das ? Immer im altbekannten feststecken ?! Natürlich nicht ! Aber ich hab seit "ihm" viel zu viel Angst vor dem verletzt und verlassen werden.. Natürlich, dass hat jeder. Aber ich glaube, noch eine Enttäuschung dieser Art halte ich nicht nochmal aus, nicht nach so kurzer Zeit. Und schon gar nicht von ihm. Dafür bedeutet er mit mittlerweile viel zu viel..
Tja, ich glaube, das wars für heute,
viele grüße in die Heimat

" Hold this heart when I go, sing my song when I go, sing it loud when I go."

Sonntag, 15. August 2010

Ich hab das Gefühl, ich hab gar nichts aus meinen Fehlern gelernt. Es ist wie bei dir.. Ich bräuchte jetzt so dringend deine Rat... Du wüsstest, was zu tun ist. Und selbst wenn nicht, dann könnte ich es dir wenigstens erzählen.. Ich versteh gar nichts mehr. Nur eins weiß ich : Das alles fühlt sich unangenehm bekannt an.. Und ich möchte nicht, dass es das selbe, unangenehme Ende findet wie bei dir.. Was zum Teufel soll ich jetzt machen ?! Ich will nicht wieder enttäuscht werden, schon gar nicht so..

Nordsee Tag 1 ( Post immer ein Tag versetzt )

Tag 1, 14 August 2010 22:57 Uhr

Das ist er also, der erste Urlaubtag. Gleich mal vorneweg : Ich bin begeistert ! Aber erst mal von Anfang an.. Der Abschied von Kristof heute morgen war nicht so schlimm wie erwartet. Ich hatte mir das ganze irgendwie Tränenreicher vorgestellt. Aber ich hab mich zusammen gerissen :) Mal ernsthaft, wir haben uns verabschiedet, ich bin ins Auto, und los gings, alles ohne Drama. Die Fahrt war ewig lang.. Wir standen in 5 Staus, die alle kein Ende nehmen wollten, sodass wir statt 9 Stunden ganze 12 Stunden im Auto saßen..War aber alles auch kein Problem, dank Cd Player hatten wir durchgehend Musik und somit Gute Stimmung. Es gab nur einen kleinen Durchhänger, als ich nach 4 Stunden das erste mal Heimweh hatte. Tja, so ist das mit mir :) "Zwischen Heimweh und Fernsucht, steht mir der Sinn" hat Ingo Pohlmann mal gesungen und könnte meine Lage damit besser gar nicht beschreiben. Im Reisen und "ganz weit weg was erleben wollen" bin ich ganz groß, aber wenns dann tatsächlich ums Abschied nehmen geht.. :) Aber alles halb so schlimm, wie immer hat sich das nach den ersten neuen Eindrücken sofort wieder gelegt. Und was für Eindrücke das waren ! Von der Autobahn aus lies sich natürlich nicht viel neues Erblicken, ( Ich glaube, die sehen überall in Deutchland gleich aus ), und schon gar nicht im Stau. Doch nach Hamburg, als die Landschaft immer flacher und die Schafe immer mehr wurden, da war das Staunen groß, vor allem bei Felix. Apropo Felix.. Der Kleine ist so goldig :) Bei jeder Autobahnraststätte guckt er ganz entsetzt raus und meint "Sind wir schon da ?! Also das kanns ja nicht sein !". Irgendwie scheint er falsche Vorstellungen zu haben.. Welche auch immer er hatte, ich bin mir sicher, dass sie übertroffen wurden ! Das Ferienhaus, in dem wir nach 12 Stunden dann endlich unsere Koffer auspacken konnte, ist einfach wundervoll ! Ach, was sag ich ! Gigantisch ! Erstmal ist es rießig groß ! Es hat eine große Küche, die gleichzeitig als Esszimmer genutzt werden kann, Zwei rießige Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, eins davon gigantisch groß ( ganz zu schweigen von der fantastischen Badewanne, in die ich mich morgen Abend sofort legen werde ! ) und ein großer, sehr verwinkelter Garten mit Gartenlaube und Terasse. Das Haus ist ein Reetdachhaus und wirkt so gemütlich, dass man sich sofort Zuhause fühlt. Da nach der ewiglangen Fahrt keiner mehr Lust hatte zu kochen, sind wir noch Essen gegangen. Man stelle sich vor, die haben hier oben kein Weißbier ! Trotzdem war das Essen lecker ;) Danach sind wir noch ein bisschen am Meer spazieren gegangen und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Wundervoll ! Tja, mehr gibts im Moment nicht zu sagen und ich bin ehrlich gesagt ziemlich müde, deswegen : Liebe Grüße Aus Dagebüll und Gute Nacht :)
P.s : Ich werde versuchen, so schnell wie es eben nur geht an Internet zu kommen !

Mittwoch, 11. August 2010

Ruhe vor dem Sturm

Endlich richtig Ferien ! Die letzten Tage waren wirklich viel entspannter als die Woche davor. Ich hab viel gefeiert, viel mit meinen Freunden gemacht. An dich hab ich dabei viel gedacht. Aber nicht traurig oder wütend, wie sonst, sondern sehr nüchtern. Hab mich gefragt, warum alles so gekommen ist. Und irgendwie immer gehofft, dich zu treffen. Trotzdem sehe ich momentan vieles entspannter. Aber wie gesagt, nur momentan. Ich kenn das schon. Nach einer Phase, in der ich dich besonders vermisse und oft an dich denke, folgt der totale Absturz. Stundenlanges heulen, das ganze TamTam. Und irgendwann richte ich mich wieder auf, schwöre mir, dir nie wieder hinterher zu trauern, rede viel und lange über dich. Und langsam, ganz langsam, verschindest du aus meinen Gedanken, wirst immer weniger. Bis du, vermeintlich, ganz verschwunden bist. Diese Phase kann Wochen, manchmal monate, manchmal aber auch nur ein Paar Tage dauern. Und plötzlich : Ein Lied, ein Duft, ein Platzregen, irgendeine Erinnerung.. Und plötzlich bist du wieder da, total presänt. Und wieder folgt der totale Absturz. Tja, das ist der teufelskreis, in den du mich gebracht hast. Aber jetzt lieber erst mal was von meiner Woche : Heute war ich mit Jule in Stuttgart. Was das angeht, kann ich mir denken, was du dazu sagen würdest. In vielen würde ich dir heute sogar Recht geben. Das ich das mal sagen würde ?! Du hast Recht. Und es hat Jahre gedauert, um das zu erkennen. Aber ich habe ja auch Jahre gebraucht, um zu erkennnen, dass auch du nicht der bist, für den du dich ausgegeben hast. Tja. Es war trotz allem cool, ich hab mir ein neues Parfum und ein neues Kleid gekauft. Es würde dir nicht gefallen. Gut so. Gestern Abend wollten Kristof und ich eigentlich zum Mexikaner, aber irgendwie hatte ich dann doch keine Lust mehr, also haben wir uns was vom Chinesen geholt und haben uns auf die Schwaneninsel gesetzt. Es war wirklich schön und wir haben viel geredet. Das ist in letzter Zeit sehr untypisch für uns, und wir haben uns mal wieder über alles unterhalten. Es ging ausnahmsweise mal nicht um dich. Auch gut so. Ich kann nur hoffen, dass es immer weiter so geht. Ein kleiner Vortschritt nach dem anderen. Heute Abend war ich bei Luki, "während du schliefst" anschaun. Eine winzige Sekunde hat es mich daran erinnert, als wir bei dir "eiskalte Engel" angeschaut haben. Aber so wars nicht. Es war viel schöner. Ich hab mich wohl und sicher gefühlt. Am Ende hab ich mich bei dir nurnoch unter Druck gesetzt gefühlt. Irgendwie beobachtet und verkrampft. weiteres folgt bald.

Mittwoch, 4. August 2010

Kopf wieder frei ?!

Heute ist Mittwoch. Noch zwei Tage, dann ist endlich alles vorbei und meine FERIEN können endlich anfangen. Es ist wirklich anstrengend und ich bin wirklich, wirklich müde. Was nach dem arbeiten kommt, weiß ich auch noch nicht. Ob ich mit Kristof nach Ungarn fahre oder hier bleibe. Keine Ahnung. Momentan ist das auch einfach nebensächlich. Im Vordergrund ist mal wieder nur einer. Du. Das du das nicht verdient hast, weiß ich selber. Gestern war wirklich ein ganz besonderer Scheißtag. Es ging mir wirklich dreckig wie selten. Ich hätte dich gebraucht, aber wie soll das gehn ? Du bist Problem und Lösung in einem. Jetzt, wo mir der Kopf etwas klarer ist als gestern, weiß ich ja selber, dass du den Stellenwert, den du leider immer noch in meinem Leben hast, kein bisschen verdient hast. Das ich Platz machen sollte für Menschen, die wichtiger sind. Die mir wirklich gut tun. Die mich zum Lachen bringen können, und die Depression nicht noch schlimmer machen. Natürlich, du hattest deine guten Seiten. Du hast mich verstanden, wenn ich ein Problem hatte, und auch dann, wenn ich keins hatte. Und wie oft war ich selbst mein größtes Problem, und du hast gewusst wie sich das anfühlt ?! Du hast gewusst was ich meine, wenn ich geredet habe und auch dann, wenn ich geschwiegen habe. Aber was war da noch ? Ja, du hast mich verstanden, und das ist ausergewöhnlich. Aber was war da sonst noch ? Du hast mich in der schlimmsten Phase meines Lebens einfach sitzen lassen, warst nicht für mich da, weil dir Sex wichtiger war. Du hast mich allein gelassen. Du bist es nicht wert, das alles nicht. Heute, in einem klaren Moment weiß auch ich, dass es schwachsinn ist, sich zu fragen "warum hat er mich verlassen ? Hab ich nicht genug für ihn getan ? Hab ich ihm nicht genug gegeben ? Und wenn nicht, wieso ? Wieso konnte ich nicht mehr geben ? Wieso war Sex wichtiger als die Freundschaft "fürs Leben" ?". Quatsch. Ich hab dir alles gegeben, was ich hatte. Ich hab für dich getan, was ich konnte. Ich hab mir meinen verdammten Arsch für dich aufgerissen. Die schlichte, aber zutreffende Wahrheit ist doch : Du bist einfach ein Arschloch, der es nicht verdient und nich zu schätzen gewusst hat. Ich weiß selber nicht, warum ich dir so hinterher trauere. Du bist so ziemlich an jeder Misere schuld, die momentan am laufen ist. Zum beispiel, dass du der mittelpunkt meines Lebens bist, immer noch. Oder dass ich niemandem mehr wirklich vertrauen kann. Oder dass ich an die Menschen mit vollkommen falschen erwartungen herangehe. Und versuche, in die Menschen etwas hinein zu interpretieren, wo nichts ist. In jedem zweiten sehe ich eine ähnlichkeit mit dir. Und das ist schwachsinn. Weil du ( außer für mich ) niemand besonderes warst. So ist es zum beispiel mit Luki. Mindestens hundert Millionen Menschen legen beim zuhören den Kopf schräg. Aber ich Trottel musste das natürlich mit dir verbinden. Vielleicht auch einfach, weil ich eben alles mit dir verbinde. Ich hab ziemlich lange drüber nachgedacht. Luki ist nicht wie du. Er ist kein Arschloch. Kleiner, aber ausschlaggebender Unterschied. Es war dumm, zu erwarten, dass er sich verhält, wie du dich verhalten hättest. Schlieslich ist er nicht du, und das ist verdammt gut so. Vielleicht hättest du dich in der Situation passender verhalten, hättest gewusst, dass Schweigen immer etwas schlechtes bedeutet, hättest gewusst das du keine blöden Fragen stellen sollst. Aber mit dem Wissen bist du schlieslich auch nicht auf die Welt gekommen, dass hat sich einfach im Laufe unserer Freundschaft entwickelt. Ich will ihm die Chance geben, dass alles selber heraus zu finden, anstatt erwartungen zu stellen, die er keines falls erfüllen kann, weil er eben keine Gedanken lesen kann. Du hast so so viel kaputt gemacht im letzten halben Jahr. Direkt und Indirekt. Diesmal nicht. Es gibt noch viele ungereimtheiten zwischen ihm und mir. Aber auch das wird sich entwickeln. Ich mag ihn. Und er bringt mich zum Lachen. Und das ist selten. Er tut mir gut. Du tust mir nicht gut. Also wirst du Platz machen müssen. Für jemanden, der das hoffentlich verdient hat.
Puh. Oh man. Ich weiß ja selber, dass das jetzt nur der klare Moment nach dem Absturz ist, und dass ich das alles in ein paar Wochen, vielleicht auch Tagen wieder anders sehe, und dir wieder hinterher trauere. Dass ich mich dann wieder nur an die guten Zeiten erinnern will. Aber ich hoffe, nein, ich weiß, dass dann jemand da ist, der zuhört, versucht zu verstehen und die Klappe hält. ( Das hast du übrigens nie getan, also die Klappe gehalten. )
Also. Ich verabschiede mich dann jetzt mal. Es gibt noch eine Welt zu erobern.

Dienstag, 3. August 2010

Nichts ist für die Ewigkeit, nichts ist wie es war.

Puh ! Die letzten Tage waren wirklich stressig, ich hab gar keine Zeit zum Bloggen gehabt. Die letzten zwei Tage hat die Arbeit komplett für sich in anspruch genommen und anders als die Mittagsbetreuung ist die Ferienbetreuung der Diakonie wirklich ein hartes Stück. Ich habs mir wirklich einfacher vorgestellt. Ist es aber leider nicht, und jetzt bin ich wirklich eifnach nur noch müde, und dass, obwohl ich heute zwei wesentlich einfachere Kinder als gestern bekommen habe. Aber erstmal zur letzten Woche. Am Wochenende hab ich mich mal wieder mit Luki getroffen. Wir waren ein Eis essen und dann noch ein Bier trinken. Ich hab mich wohl gefühlt und hatte gute Laune. Und da ist es dann einfach passiert. Ich hab ihm alles erzählt. Ich weiß selber nicht, warum. Plötzlich kam es einfach über mich. Ich musste es einfach jemandem erzählen. Er hat gefragt und ich hab geantwortet. Erst nur ein Satz, und plötzlich ist alles nur so aus mir heraus gesprudelt. Und weist du was ? Er hat mich so an dich erinnert ! Er lacht wie du, er freut sich wie du, er hört zu wie du. Und so hab ich ihm also alles erzählt. Ohne etwas auszulassen. So über dich zu reden war wie ein Schlag ins Gesicht. Allein mit mir und den Erinnerugen an dich ist es einfacher. Ich kann mich an die guten halten und alles schlechte aus meinem Kopf streichen. Aber so konnte ich nichts auslassen, hab das ganze praktisch nocheinmal erlebt. Den ganzen Weg von der Sbahn nach Hause muss ich mir auf die Lippe beisen, damit ich nicht anfange zu brüllen. Sobald ich die Haustür auf und die Welt ausgeschlossen habe, sacke ich zusammen. Und ab da wird alles ganz unwirklich. Ich höre seltsame Laute, wie ich sie noch nie gehört habe. Mein Gesicht ist ganz nass und meine Hände tun weh. Ich frage mich, wie das alles kommt. Achso. Ich weine. Ich schlage mit den Fäusten um mich. Ich kann mich nicht zwischen weinen und schreien entscheiden. Benommen greife ich zum Telefon und wähle die einzige Nummer, die ich in so einem Moment anrufen könnte : Feli. Natürlich bringe ich kein Wort heraus. Ich kann nur schreien und heulen. Was sie sagt, höre ich gar nicht. Die Kraft zum schreien scheint mir einfach nicht auszugehen. "Wichser! Arschloch! Drecksack". Ich trete gegen alles, was mir in den Weg kommt. Schlage gegen die Wand. Zwischendurch muss ich Pause machen, weil ich von weinkrämpfen geschüttelt werde. Nach einer Stunde kennt sie die ganze Geschichte. Und brüllt die selben Schimpfworte wie ich. Nach zwei Stunden geht mir die Kraft aus. Ich leg mich ins Bett und schwöre mir, für immer dort zu bleiben. Weil mir der Grund fürs Aufstehen genommen wurde. Tja. Als ich ihm das alles so erzählt hab, da ist der entscheidende Unterschied zweischen ihm und dir klar geworden : Er legt vielleicht seinen Kopf beim zuhören schräg, so wie du. Aber er versteht mich nicht, so wie du. Du fehlst mir. Du fehlst mir wirklich ganz, ganz schrecklich. Und jetzt gerade ganz besonders. Ich hab ihn grade angerufen. Dachte, ich könnte mit ihm drüber reden. Aber ich hab natürlich kein Wort rausbekommen. Du hast sogar gewusst, was ich sage, wenn ich schweige. Dass ich ihn jetzt brauche, hab ich gesagt. Dass er keine Zeit hat, hat er dann gesagt. Und ich habs gleich wieder bereut. DU warst der einzigste, der dass jemals von mir zu hören bekommen hat. Und du warst auch der einzigste, der mich jemals verlassen hat.